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Die echte Gefahr

Was wirklich bedrücken sollte bei allen Attentaten in den letzten Wochen in Deutschland ist nicht die Tatsache, dass sie passiert sind oder wie verheerend sie sind. Es geht um die Reaktion von uns allen während und nach den Taten. Ich bin schockiert darüber, wie undifferenziert und teilweise einfach nur dumm die Kommentare von deutschen Bürgern sind. Wenn der Hass-Ping-Pong durch jedes Attentat noch mehr Geschwindigkeit annimmt, finden wir uns bald im 3. Weltkrieg wieder – wenn nicht militärisch, so doch mental.

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71 Seiten Entsetzen

Amnesty International veröffentlichte gestern einen Bericht über erzwungene Entführungen in Ägypten. Erschreckende Zahlen, erschreckende Geschichten.

ar-Raqqa

Zehn Monate, zwei Monate, zwei Monate. Das sind die Abstände, in denen seit Januar letzten Jahres Terroranschläge in Europa verübt wurden. Und das nur in Europa. In Istanbul zum Beispiel ereignen sich bedeutend öfter Attentate, wie ich neulich in einem Artikel beschrieb. Die jüngsten Anschläge in Brüssel haben wohl die meisten als endgültigen Einzug der Angst ins ach so sichere, hoch entwickelte und moderne Europa gesehen.

Und, tun wir was dafür? Schon. Die EU hat mehrere Pläne und Strategien parat, mit denen der Terror bekämpft werden will. Eine nahe Zusammenarbeit mit den USA steht ganz oben auf der Liste. Schön und gut. Hilft das? Nein.

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Ares gegen Sisyphos

Ares ist in der griechischen Mythologie der Gott des Gemetzels und der Kriegsführung. Wäre der IS nicht so extrem monotheistisch, könnten sich dessen Anhänger also durchaus auch vor ihm zu Füßen werfen und huldigen. Der Gott des schrecklichen Krieges und des Blutbades verkörpert nur zu gut die Werte des IS.

Diese scheinen seit heute zumindest ein wenig bedroht. Weiterlesen „Ares gegen Sisyphos“

Waffenruhe light

Ich bin ob der momentanen Berichterstattung zu den Beschlüssen zur Waffenruhe in Syrien etwas verwirrt. Anscheinend braucht das Land gerade einen ordentlichen Schuss positive Stimmung, anders kann ich mir die Schönrednerei nicht erklären. Weiterlesen „Waffenruhe light“

Fremd|scham, die (Subst., feminin)

Das Wort Fremdscham habe ich bisher immer nur als Neologismus für peinliche Auftritte bei Deutschland sucht den Superstar verwendet. Jetzt ändert sich der Kontext, und ich fange an, mich für ernsthaft für dieses Land, mein Land, zu schämen.

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Wie im Märchenland

Arnold Schwarzenegger hat es schon geschafft: Ein prominenter Hollywood-Star, der mit Politik so viel zu tun hat wie der Bachelor mit der großen Liebe, gewann 2003 die Wahl zum Gouverneur von Kalifornien. Ich habe keine Ahnung, ob ein ehemals Prominenter in Deutschland ernsthaft höhere politische Positionen besetzen könnte (sprich, die Wahl gewinnen würde?!), aber in den Staaten schien Arnie durchaus akzeptiert zu werden. Vielleicht lag das an seiner konsequent bejahenden Haltung zur Todesstrafe – die in Kalifornien irgendwie dazugehört – vielleicht mögen die Amerikaner auch einfach nur ein bisschen Action, ein bisschen mehr Show im grauen Politalltag.

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Pegida und ihre lebenserhaltenden Maßnahmen

Die FAZ titelt „Begegnung der dritten Art“. Nein, es geht nicht um ein wahrgewordenes Interstellar, sondern um Pegida, einen seltsamen Anwalt und Geert Wilders. Not macht bekanntlich erfinderisch, und Pegida erfindet gerade im Angesicht ihres Untergangs Promotion-Events, die an Lächerlichkeit kaum zu überbieten sind.

Ein mit Cowboyhut und schwarzem Mantel bestückter Anwalt soll professionell Demonstranten zählen, wohl um die Professionalität zu erhöhen (oder überhaupt erst aufzubauen). Geert Wilders, der Rassismusstar am Right-Wing-Himmel, soll die Wahrnehmung von Pegida nach Führungsdesastern und Aufspaltungsgerüchten retten. Geht das? Vielleicht. Aber da Pegidas Thesen überflüssig, da bereits umgesetzt ist, ihre Mitglieder eine Geschichte von Mitläuferei erzählen und das Gesamte Bild der Bewegung lauthals Populismus schreit, helfen auch Geert Wilders und ein Cowboy-Anwalt nicht mehr.

Gottseidank war Pegida nur ein vorübergehendes Phänomen. Gottseidank sinken die Mitgliederzahlen. Länger hätte sich Deutschland das nicht gefallen lassen dürfen und länger hätten die neuen Bundesländer den nächsten Imageschaden auch nicht verkraftet. Bleibt nur abzuwarten, wann die nächste Gruppierung ihre Gelegenheit der Langeweile und Politikverdrossenheit nutzt, um eifrig BürgerInnen mit dem Wohlklang von Pseudo-Weisheiten zu infiltrieren.

Meine Trauer gilt den Medien

Der Absturz der Germanwings-Maschine mit Flugnummer 4U9525 am Dienstag hat in Deutschland und teilweise auch in Europa „Entsetzen“ und „Trauer“ ausgelöst [etliche Medienportale benutzen diese Wörter].

Meine Trauer hingegen gilt leider nicht den 149 in den Tod gerissen, ich habe nicht mal das Recht, von Trauer zu sprechen. Ich kannte diese Leute nicht, ich spreche ihren Angehörigen mein Mitgefühl aus, ja, aber ich trauere nicht. Ich trauere um den deutschen Journalismus, der im Land der Dichter und Denker untergeht.

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